The Bisenzio Project 2023

Feldkampagne 2023 (18. August bis 30. September 2023)

Was - Die archäologische Fundstätte „Bisenzio“ befindet sich am gleichnamigen „Monte Bisenzio“ (404,8 m), der sich am Südwest-Ufer des Bolsena-Sees (ca. 305 m ü.d.M.) erhebt, 4 km nördlich der modernen Stadt Capodimonte in der Provinz Viterbo (Latium, Italien). Falls sich der Name „Bisenzio“ von „Visentium“ ableitet, dem Namen des römischen Munizipiums, dessen Lage noch unklar ist, so ist der Beginn einer dauerhaften Siedlung auf dem Hügel viel früher und geht mindestens auf die späte Bronzezeit zurück.
Wie die zahl- und aufschlussreichen Haus- und Bestattungsbefunde – die unsystematisch untersucht und nur sehr selten veröffentlicht wurden – zeigen, florierte zwischen dem späten 10. und dem frühen 5. Jh. v. Chr. nicht nur auf dem Hügel eine sehr dynamische Gemeinschaft, sondern auch im Bereich der angrenzenden Felder und an der mittlerweile versunkenen Seeküste.
Die Nekropolen liegen in etwa 4 km Entfernung südöstlich, westlich und nordwestlich vom „Monte Bisenzio“. Systematische Ausgrabungen fanden in den Nekropolen zwischen 1884 und 1894 und erneut zwischen 1911 und 1933 statt. Leider wurden nur wenige der Grabbeigaben publiziert und abgebildet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von der Soprintendenza per i Beni Archeologici dell'Etruria Meridionale zahlreiche kleine Ausgrabungen durchgeführt. Die frühesten Gräber lassen sich anhand des Grabritus und der Grabbeigaben in das frühe 9. Jh. v. Chr. datieren, während die jüngsten etruskischen Bestattungen auf etwa 500 v. Chr. oder an den Beginn des 5. Jhs. v. Chr. zu setzen sind.
Zwischen 2015 und 2017 fand die erste Phase des "Bisenzio-Projekts" statt, ein internationales und transdisziplinäres Projekt, das die Wiederaufnahme der Forschung mit einem holistischen Ansatz ermöglichte.
Die zweite Phase des Projekts begann im Jahr 2021 (Leitung Dr. Andrea Babbi - LEIZA Mainz/CNR-ISPC Rom). Neben zahlreichen Forschungsaktivitäten ist auch eine zweite archäologische Ausgrabungskampagne geplant, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich für Klassische Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt werden soll.
Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden vom Projekt übernommen, nicht jedoch An- und Abreise.
Wann – Vom 18. August bis zum 30. September 2023, 6 Wochen.
Wozu – Die Interpretation der zwischen 2015 und 2017 entdeckten elektromagnetischen Anomalien soll durch gezielte Grabungsschnitte bestätigt oder widerlegt werden.
Wer – Fortgeschrittene Bachelorstudierende bzw. Beginner im Master des Arbeitsbereichs für Klassische Archäologie, die sich für eine Teilnahme an oben genannter Grabungskampagne interessieren, schicken ihre Bewerbung sowohl an Dr. P.P. Pasieka (ppasieka@uni-mainz.de) als auch an Dr. A. Babbi (andrea.babbi@leiza.de).
Womit – Um sich zu bewerben, müssen ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben bis zum 23. April eingereicht werden. Grabungserfahrung/Italienischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung.

Veröffentlicht am | Veröffentlicht in Events