Lehrveranstaltungen

Lactanz

Dozent:innen: Dr. Jochen Walter
Kurzname: LLÜ
Kurs-Nr.: 07.095.290
Kurstyp: Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

In den ersten Wochen der Veranstaltung werden wir uns mit dem Beginn des fünften Buches der Divinae institutiones beschäftigen. Bitte informieren Sie sich zur ersten Stunde über Leben und Werk des Lactantius und bereiten Sie inst. 5,1,1-6 vor.

Empfohlene Literatur

Textgrundlage sind die einsprachigen kritischen Ausgaben von Eberhard Heck und Antonie Wlosok (2005-2011) oder Samuel Brandt (1890).

Zur Einführung: Wlosok, A.: L. Caecilius Firmianus Lactantius, in: Herzog, R. (Hg.): Restauration und Erneuerung. Die lateinische Literatur von 284-374 n. Chr., München 1989 (Handbuch der Altertumswissenschaft. 8,5), S. 375-404; Bowen, A. – Garnsey, P.: Lactantius, Divine Institutes. Translated with an introduction and notes, Liverpool 2003 (Translated Texts for Historians. 40), S. 1-54; Walter, J.: Pagane Texte und Wertvorstellungen bei Lactanz, Göttingen 2006 (Hypomnemata. 165), S. 1-28.  

Inhalt

In seinem Hauptwerk, den Divinae institutiones, bietet der Rhetorik-Professor und christliche Apologet Lucius Caelius Firmianus Lactantius (ca. 250 bis ca. 325) einem der Pluralität an Orientierungsangeboten überdrüssigen Publikum den einen Weg des Christentums an. Dabei instrumentalisiert er immer wieder klassische Autoren wie Cicero oder Vergil, aber auch exotische Orakel. Leidenschaftliche Diskussionen entzünden sich seit der Antike u.a. an der Frage, ob bei Lactantius das christliche oder das antike Element das entscheidende ist oder ob diese Frage selbst nicht schon falsch gestellt ist. Das weitestgehend klassische Latein des Lactantius, der nicht ohne Grund von Pico della Mirandola als Cicero Christianus bezeichnet wurde, liest sich sehr gut, allerdings ist häufig mit Hintergedanken zu rechnen, über die der flüssige Sprachduktus nur allzu leicht hinwegtäuscht. Lactantius, der auf allen drei damals bekannten Kontinenten unterrichtete, hat viele Umbrüche erlebt: die berüchtigte ‚Soldatenkaiserzeit‘, die diocletianische Restauration, die große Christenverfolgung, den Aufstieg Constantins zum Alleinherrscher und den damit verbundenen Aufstieg des Christentums von einer bestenfalls geduldeten zu einer staatlich privilegierten Religion. Geradezu subversiv bis revolutionär erscheinen einige seiner Gedanken zu Religion, Staat und Gesellschaft. Nicht nur für die Klassische Philologie, sondern auch für die Alte Geschichte, Theologie und Religionswissenschaft spielt Lactantius eine zunehmende Rolle. Ausdrücklich eingeladen sind daher auch Studierende dieser oder verwandter Fächer, sofern sie über Lateinkenntnisse verfügen. Besonderes Augenmerk soll auf rhetorische Strategien und Argumentationsmuster gerichtet werden.

Zusätzliche Informationen

Die Übung ist der von Herrn Professor Blümer angebotenen Vorlesung „Antike Rhetorik“ zugeordnet, kann aber natürlich auch unabhängig von der Vorlesung besucht werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
24.04.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.05.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.05.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.05.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.05.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.06.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.06.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.06.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.06.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.07.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.07.2020 (Freitag) 14:15 - 15:45 00 491 P15
1141 - Philosophisches Seminargebäude