Latiums Städte
Dozent:innen: Prof. Dr. Alexandra BuschKurzname: S/Ü KA
Kurs-Nr.: 07.012.932
Kurstyp: Seminar oder Übung
Voraussetzungen / Organisatorisches
Bitte beachten Sie die vorgezogene Anmeldung zur Prüfung (2. Vorlesungswoche bis Montag der 4. Vorlesungswoche, 13 Uhr.Module D16 und D19: Bitte setzen Sie sich mit dem oder der Lehrenden, bei denen Sie das Seminar besuchen (oder besucht haben), in Verbindung, um die Modalitäten der Durchführung des wissenschaftlichen Gesprächs zu besprechen.
Es ist geplant, das Seminar als Blockveranstaltung am Ende des WS bzw. zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit unter Berücksichtigung der dann geltenden Sicherheitsvorschriften in Präsenz abzuhalten.
Inhalt
Latium Vetus und die Latiner sind so eng wie keine andere italische Region und keine „nichtrömische“ Bevölkerungsgruppe mit den römischen Mythen über die Anfänge Roms, der außenpolitischen Selbstständigkeit wie der inneren republikanischen Verfasstheit verbunden. Die Region tritt damit nicht nur durch ihre physische, sondern auch durch ihre ideelle Nähe zur Hauptstadt des Römischen Reiches unter allen anderen Regionen Italiens in besonderer Weise hervor. Abgesehen von dem sagenhaften Alba Longa, das dem latinischen Bund, einen Verbund von dreißig Städten, vorgestanden haben soll, bisher aber nur literarisch überliefert ist, sind von vielen anderen der in der Überlieferung genannten Städte wie Ferentinum, Alatrium, Arpinum, Lavinium, Antemnae, Satricum, Aricia, Gabii, Ostia, Praeneste, Velitrae, die zum Teil bis in die Kaiserzeit hinein eine große Bedeutung besaßen, auch archäologische Zeugnisse erhalten.Spätestens seit dem ersten Latinerkrieg stand die Entwicklung und Geschichte dieser Städte wie auch des gesamten Siedlungsraumes in einem engen Zusammenhang mit Rom. So entwickelte sich Latium in der Folgezeit durch den Ausbau und die Gründung von bedeutenden Städten, zentralen Heiligtümern, ländlichen Siedlungen und großen Villenanlagen zu einer dicht besiedelten Kulturlandschaft. Vor allem die politische Mitwirkung von aus Latium stammenden Rittern und Senatoren ab der späten Republik, wie auch der Fortbestand und die Einbindung von latinischen Ritualen und Festen, zeugen dabei vom besonderen Status Latiums bis weit in die Kaiserzeit hinein. Mit den beiden bedeutenden Häfen in Ostia und Portus, die die Versorgung der Hauptstadt garantierten, Travertin- und Tuffsteinbrüchen, Ziegeleien und landwirtschaftlicher Produktion existierenden neben den ideellen Bezügen auch intensive ökonomischen Verbindungen und Abhängigkeiten, die Latium zum „Backbone“ Roms werden ließen.
Der Umstand, dass es in kaum einer anderen antiken Region eine vergleichbare Dichte von archäologisch gut untersuchten Siedlungsplätzen, Heiligtümern und Bauten der Infrastruktur, Produktionsstätten und Steinbrüchen gibt, mit der eine Fülle an schriftlichen Zeugnissen einhergeht, bietet die einmalige Möglichkeit, das Funktionieren einer ganzen Region über mehrere Jahrhunderte hinweg im Rahmen einer Mikroanalyse zu erforschen. Das Seminar zielt darauf ab, die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen der Region Latium Vetus und der Hauptstadt des Reiches durch die Zeiten hindurch, unter Berücksichtigung der Wechselbeziehungen zwischen natürlicher Umwelt, kultureller Gestaltung und individuellem Handeln, auf ideeller, sozialer, ökonomischer Ebene zu untersuchen.
Zusätzliche Informationen
Das Seminar ist als Fortsetzung des ersten Latium-Seminars im SS 2020 gedacht, das den Sakral- und Villenlandschaften von Latium Vetus gewidmet war. Eine Teilnahme am ersten Latium-Seminar ist jedoch nicht erforderlich für eine Teilnahme im WS 2020/21. Das Seminar dient zur Vorbereitung der für März/April 2021 vorgesehenen Latium-Exkursion. Die Teilnahme an der Exkursion ist für Seminarteilnehmer*innen aber nicht verpflichtend.Vorbereitende Literatur
Kurzbeschreibung :
M. Mogetta, Latium Vetus, Latium Adjectum
Beschreibung:
Informationen
Kurzbeschreibung :
Vorläufige Seminartermine (Festlegung in der 1. Sitzung) und Referatsthemen
Beschreibung:
29.1. 14-16 Uhr
Einführung: Ziele und Ansätze des Seminars
12.2. 13-15 Uhr
Latium: Mythologie, Topographie und Geographie
Latium: Historische Einführung (Republikanische Zeit und Kaiserzeit)
12.2. 15-17 Uhr
Infrastrukturen (Straßen, Häfen, Flüsse und Kanäle) N. Schulz
Ökonomie Latiums: Landwirtschaft, Ressourcen und frühe Industrien F. Nowak
13.2. 13-15 Uhr
Die alte Stadt (Befestigte Siedlungen: Segni, Cori und Arpino)
Die sterbende Stadt (Verlassene Siedlungen: Gabii und Fregellae) A. Pidoprygora
Digitale Lehre
Kurzbeschreibung :
Vorläufige Seminartermine (Festlegung in der 1. Sitzung) und Referatsthemen
Beschreibung:
13.2. 15-17 Uhr
Die neugeborene Stadt (Neue Kolonien: Ostia und Forum Novum) N. Termin
Städte der Götter (Tivoli und Praeneste) S. Beck
19.2. 15-17 Uhr
„Städte“ des Kaisers (Castel Gandolfo und Villa Magna) J. Brill
Stadt der Soldaten (Albano) J. Nicodemus
20.2. 10-12 Uhr
Die „Mutterstadt“ Rom J. Schulze-Selmig
20.2. 13-15 Uhr
Resümee