Lehrveranstaltungen

Die Bedeutung der Rhetorik für die Philosophie in der Antike, lateinischem Mittelalter und Byzanz

Dozent:innen: Dr. Wolfram Brinker; apl. Prof. Dr. Klaus-Peter Todt; Dr. Matthias Vollet
Kurzname: HS GriechLat
Kurs-Nr.: 07.070.610
Kurstyp: Hauptseminar
Format: online

Voraussetzungen / Organisatorisches

Da uns die Pandemie voraussichtlich zwingt, unsere Lehrveranstaltung aus der Ferne stattfinden zu lassen, werden wir Ihnen die Quellen wieder auswählen und auf ‚Moodle‘ zur Verfügung stellen.
Unsere Sitzungen werden wir dann auf bewährten Plattformen abhalten.
Ob wir im fortschreitenden Jahr wieder eine Block-Veranstaltung im Kloster Himmerod werden durchführen können, ist ungewiss.
Wir werden uns also in der ersten Sitzung am 19. April 2021 gemeinsam über unser Vorgehen beraten.

Empfohlene Literatur

Einige Hinweise auf die überreiche sekundäre Literatur, siehe auch die Angaben meines Kollegen K.-P. Todt im Vorlesungsverzeichnis (‚Jogustine‘):
Neben Artikeln ‚Rhetorik‘, ‚Philosophie‘, ‚Septem Artes liberales‘, ‚Trivium‘ in zahllosen Lexika und literatur- beziehungsweise philosophiegeschichtlichen Werken orientieren und unterrichten (auch oder besonders) zur Antike hinführend:
Historisches Wörterbuch der Philosophie, hg. von Joachim Ritter u.a., 1971 ff.;
Historisches Wörterbuch der Rhetorik, hg. von Gert Ueding, 1992 ff.;
Heinrich Lausberg, Handbuch der literarischen Rhetorik. Eine Grundlegung der Literaturwissenschaft, vierte Auflage, Stuttgart 2008;
Handbook of Classical Rhetoric in the Hellenistic Period 330 B.C.-A.D. 400, ed. by Stanley E. Porter, Boston/Leiden 2001.

Inhalt

Dass die Rhetorik, die Kunst der Rede, die Beredsamkeit, in einem Gegensatz zur Philosophie, der Liebe zur Wahrheit, ja der Wahrheit selbst stehe, ist selbst ein rhetorisch geprägtes, mit philosophischem Pathos verteidigtes Dictum zu allen Zeiten. Dieses Dictum gehört in die lange Geschichte der Auseinandersetzung um die Grundlagen und Inhalte menschlicher Bildung in unserer Kultur, darüber, welcher Disziplin hier der Vorrang einzuräumen sei.
Man darf sich nicht darüber täuschen, diese Auseinandersetzung hält an: soll man, um es mit einer berühmten Fangfrage zu sagen, für die Schule oder das Leben lernen, sollen uns unsere Schulen und Hochschulen bilden oder ausbilden?
Es versteht sich, dass die Auseinandersetzung um den Vorrang der einen und der anderen der Disziplinen Gründe versammelte, Definitionen aufstellte und Wertungen verbreitete, von denen wir heute auch noch Gebrauch machen: ein Standpunkt etwa sei die nackte Wahrheit oder buntgeschminkte Lüge, eine politische Forderung sei spekulativ, lebens- und weltfremd (Theorie), oder im Gegenteil das Gebot der Stunde, des Hier und Jetzt, die Forderung der Wirklichkeit, wie sie ist (Praxis), und was der Gegensätze mehr sind.
Wir sehen aber darüber hinaus: Keiner der Standpunkte kommt ohne Begriffe, ohne Worte und Wörter aus, in dem Gegensatz der Disziplinen wird eine gegenseitige Durchdringung sichtbar, die unsere Aufmerksamkeit in der Tat erst zu dem hinlenkt, womit sie gemeinsam befasst sind.
Ohne Zweifel also, es ist und bleibt wichtig für unsere Standpunkte, die Leistung, die die griechische und lateinische 'rhetorische Kultur der Antike' (H. Rahn) und des Mittelalters mit der Ausbildung, Analyse und Pflege der genannten Disziplinen in nahezu 2000 Jahren erbracht hat, historisch, philosophisch, philologisch, wenn Sie so wollen ‚interdisziplinär‘, zu erkennen, zu prüfen und zu würdigen, aber auch zu nutzen und uns in alledem zu schulen, so, wie es die Wissenschaften danach getan haben, und heute noch tun.
Wir werden in unserer Lehrveranstaltung freilich nur Ausschnitte kennenlernen, die hier angedeuteten Momente uns aber möglichst deutlich zu machen versuchen, anhand von Abschnitten aus Werken der griechischen und lateinischen Antike, des Mittelalters, bis zur sogenannten Renaissance.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
12.04.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
19.04.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
26.04.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
03.05.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
10.05.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
17.05.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
31.05.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
07.06.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
14.06.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
21.06.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
28.06.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
05.07.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online
12.07.2021 (Montag) 18:15 - 19:45 Online