Lehrveranstaltungen

HS Gregor von Tours

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Blümer
Kurzname: HS Lat
Kurs-Nr.: 07.095.340
Kurstyp: Hauptseminar

Anwesenheitspflicht

Selbstverständlich!

Empfohlene Literatur

Wir werden uns in Ermangelung einer besseren Ausgabe auf die Edition von Otto Krusch in den Monumenta Germaniae Historica stützen, die als Digitalisat bequem zugänglich ist. Weitergehende Literatur wird im Verlauf des Semesters angegeben.

Inhalt

Die Legitimation des Faches Latein an Schule und Universität zu demonstrieren, ist schwierig, wenn man sich allein auf die traditionellen Argumente stützt, wie etwa das leichtere Erlernen der romanischen Sprachen (das kann das Französische auch) oder die Schulung des logischen Denkens (das soll ja, dem Vernehmen nach, auch die Mathematik leisten können) oder ein tieferes Verständnis der Grammatik (hier könnte ein vernünftiger Deutschunterricht, der auch den Konjunktiv in der indirekten Rede behandelt, wahre Wunder bewirken). Die Hinweise auf den Gedanken- und Ideenreichtum antiker Autoren haben zwar den Vorteil, dass die Erlernung der alten Sprachen hier nicht zur bloßen Dienstleistung degradiert wird, stoßen aber auf den Einwand, dass man sich diesen Reichtum zumindest ansatzweise auch anhand von Übersetzungen erarbeiten könnte. Die ununterbrochene Entwicklung und Bedeutung der lateinischen Literatur von der Antike bis in die Neuzeit kann demgegenüber kaum dargestellt werden, solange man die traditionelle Sicht auf das „finstere“ Mittelalter, das auf die - auch schon „degenerierte“ - Spätantike folgte, beibehält.
Die Spätantike ist in den letzten Jahrzehnten bereits weitgehend rehabilitiert worden, speziell das frühe Mittelalter gilt aber nach wie vor als Zeitraum eines allgemeinen Kulturverfalls, der erst durch die Renaissance mit ihrer Rückbesinnung auf die antiken Autoren gebremst wurde. Dies liegt unter anderem daran, dass ausgerechnet die Editionen wichtiger Autoren des 6. Jahrhunderts, wie etwa Jordanes oder Gregor von Tours, von Männern angefertigt wurden, die von dem Kulturverfall jener Zeit überzeugt waren und demnach für ihre Ausgaben ausgerechnet die schlechtesten Handschriften als maßgebliche Grundlage der Textrekonstruktion heranzogen. Hier wird nun mit dem von der DFG geförderten Mainzer Editionsprojekt zu den Historien des Gregor von Tours, die zu den wichtigsten literarischen Zeugnissen für die Zeit des Übergangs von der Spätantike zum frühen Mittelalter gehören, eine Gegenbewegung eingeleitet. Das Hauptseminar wird sich mit entscheidenden Textpassagen der Historien befassen, die Einblicke in die Sicht des Autors auf Sprache und Kultur seiner Zeit erlauben.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
17.04.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
24.04.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.05.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.05.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.05.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.05.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
05.06.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
12.06.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
19.06.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
26.06.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.07.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.07.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude
17.07.2024 (Mittwoch) 14:15 - 15:45 02 425 P203
1141 - Philosophisches Seminargebäude