Jahresbericht 2016

Der vorliegende Bericht ist der zweite Jahresbericht, den das Institut für Altertumswissenschaften (IAW) der JGU Mainz veröffentlicht. Er bündelt die Präsentation der vielfältigen Aktivitäten eines auf vier Standorte verteilten und sechs Fächer umfassenden Institutes in einer gemeinsamen Veröffentlichung.
Im vergangenen Jahr organisierten die Mitglieder des IAW neben zahlreichen Ausgrabungen, Prospektionen und Exkursionen mehr als 40 Gastvorträge und eine Vielzahl von Tagungen, Workshops und Konferenzen mit internationaler Beteiligung. Zugleich repräsentierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Institut durch mehr als 160 gehaltene Vorträge innerhalb und außerhalb der JGU sowie mehr als 120 eigene Publikationen, die sich durch eine große Themenvielfalt auszeichneten.
Ein gelungenes Beispiel für die interdisziplinäre Kompetenz der am IAW vertretenen Fächer ist die im Juni/Juli in der Schule des Sehens gezeigte Ausstellung „Helden kennen keine Grenzen“, an der Vertreterinnen der Arbeitsbereiche Klassische Archäologie und Altorientalische Philologie mitgewirkt haben. Am Beispiel der Helden Gilgameš, Herakles und Samson wurde hier die Komplexität der Vorstellungen von Helden augenfällig demonstriert.
Bei der vom GrK 1876 im September veranstalteten internationalen Tagung „Finding, Inheriting or Borrowing? Construction and Transfer of Knowledge about Man and Nature in Antiquity and the Middle Ages“ konnte eine Vielzahl von renommierten internationalen Wissenschaftlern als Teilnehmer gewonnen werden, die zusammen mit den Kollegiatinnen und Kollegiaten zum beachtlichen Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben.
Die enorme thematische und methodische Bandbreite der Fächer und Disziplinen am IAW spiegelte sich auch 2016 in der Einwerbung neuer Forschungsprojekte und der Einrichtung neuer Strukturen wider, die im Folgenden nur beispielhaft genannt werden können: Im Arbeitsbereich Ägyptologie konnte für das Forschungsprojekt zum Mammisi von Edfu eine Finanzierung der DFG eingeworben werden. Die montanarchäologischen Untersuchungen des Arbeitsbereiches Vor- und Frühgeschichte wurden auf den Fundort Herdorf-Daaden im Siegerland ausgeweitet. Auch in der Lehre werden neue Wege bestritten, wie z. B. in der Klassischen Philologie mit der Einrichtung einer Lateinischen Theatergruppe. Auch die zum Wintersemester 2016/17 erfolgte Einrichtung des Studiengangs „Digitale Methoden in den Geisteswissenschaften“, an dem verschiedene Arbeitsbereiche des IAW beteiligt sind, ist hier zu nennen.
Das Ansehen, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IAW auch außerhalb von Mainz genießen, zeigte sich unter anderem in der Aufnahme von Tanja Pommerening in die Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften zu Erfurt sowie in der Wahl von Patrick Schollmeyer zum Vorsitzenden des Deutschen Archäologen-Verbandes, der bedeutendsten Berufsvertretung deutscher Archäologen
Durch die tatkräftige Mitarbeit vieler Institutsmitglieder und dank der großzügigen finanziellen Unterstützung des Präsidenten konnte im Lauf des abgelaufenen Jahres eine 44-seitige Imagebroschüre des IAW erstellt werden, in der die Vielfalt des Institutes in seiner ganzen Breite präsentiert werden konnte.
Auch personell gab es im letzten Jahr einige Wechsel. Mit dem Auslaufen der Juniorprofessur von Marion Gindhart ist der Arbeitsbereich „Paradigma Alte Welt“ zum Ende des Sommersemesters 2016 leider geschlossen worden. Frau Gindhart bleibt der JGU Mainz indes als Mitglied im Trägerkreis des Graduiertenkollegs 1876 erhalten und betreut dort mehrere Promovenden. Zum Ende des Jahres wurde sie
außerdem vom Fachbereich 07 zur außerordentlichen Professorin ernannt. Auch die bei der Institutsgründung im Jahr 2013 geschaffene Stelle einer Projektkoordination, seit 2014 mit Sabine Lauderbach besetzt, lief bedauerlicherweise aus. Beiden sei an dieser Stelle ganz herzlich für ihre engagierte und verdienstvolle Tätigkeit gedankt.

 

IAW Jahresbericht 2016